Über Bohrinseln und Freistaaten zum Lake District Englands – Scafell Pike
England wimmelt von unabhängigen Gebieten und selbsternannten Möchtegern-Staaten.
Auf dem Scafell Pike, Englands höchstem Berg
Auszüge:
"Selbst wenn es nicht schauert, ist draußen noch alle Luft voller feinster Nebeltröpfchen und Wind. Wenn es aber schauert, dann prasseln die windgeschüttelten Ladungen von dicken Tropfen laut auf das Subaru-Dach. Quer über die Windschutzscheibe getrieben, zittern die Tropfen von links nach rechts, vereinen sich, um dann in einer plötzlichen Windstille nach unten abzubiegen und an den Scheibenwischern zu zerfließen. Trüb sitze ich hinter der beschlagenen Scheibe. Eine nach der anderen drehe ich die klammen Seiten in meinen Büchern. Lese, um die Zeit totzuschlagen. Alles hoffnungslose, dahindämmernde Traurigkeit. Stunde um Stunde."
"Es ist 10 Uhr 25, und ich bin gut drauf. Die zwischen die Felsen geschnittene Rinne erweist sich als ein Bachbett; dem Bach ist aber leicht auszuweichen. Leicht ist auch das Gekraxel in der Rinne, voll mit verkeilten Felsblöcken; es sah schwieriger aus, als ich noch unten davor stand. Ich weiß, dass ich am oberen Ende nach rechts aussteigen muß, und tue das auch gleich. Über eine Geröllhalde erreiche ich stufige Grasbänder, die mich an die Felsen des Scafell-Ostpfeilers heranführen. Dort oben angelangt, quere ich nach links und sehe plötzlich die Lache des Foxes Tarn schon weit unter mir. Soll heißen, ich bin zu früh nach rechts ausgestiegen.
Auch sehe ich den plattenbelegten Weg schräg nach oben ziehen und gelange zu ihm nach kurzem Balancieren auf abschüssigem Gras. Auf dem Pass zwischen Ostpfeiler rechts und Scafell-Hauptgipfel links ein neuer Blick nach Südwesten: Zwei große Seen, der eine, rechte, von dem nur ein Teil zu sehen ist, das Wastwater, der andere, linke, kleinere, der Burnmoor Tarn. Es hat nun völlig aufgeklart. Zehn nach elf habe ich auch den Gipfel des Scafell mit einem Steinmann auf der Spitze erobert."
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