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Federacija Bosne i Herzegovine – Plocno in den Cvrsnica-Bergen


Öder Anstieg auf den Plocno

Auszüge:

"Um die Hausecke herum steht der riesige Vermessungsstein, so wie ich ihn noch öfter auf dem Balkan zu sehen bekommen werde, von allen Seiten mit '2228' bemalt. Inzwischen sind noch zwei Bergsteiger-Paare hier hochgekrochen und liebkosen das Symbol ihres Erfolgs, lassen sich von mir ablichten und sind auf ihre Weise glücklich.

Dann der Abstieg. Eigentlich nichts Berichtenswertes mehr. Nur daß es abwärts geht, dieselbe Strecke rückwärts, die ich heute morgen vorwärts gegangen bin. Scheinbar sinnlos, das Ganze?

Mit jedem Schritt, den ich dem Tal zu mache, wächst in mir die Zufriedenheit über das Geleistete. Der Blick ist gelöster, alles fliegt mir jetzt leichter zu. Es ist der Unterschied zwischen Anstrengung und Loslassen, der so befriedigt. Hinaus schaue ich über die steilen Wände ins Unendliche des Sommerhimmels über Bosnien. Ein Flug mit den Augen jenseits faßbarer Vernunft, wie auf silbernen Flügeln, adlergleich. Doch Vorsicht! In den Karstlöchern des Plateaus, ja selbst in den Steinchen auf dem Pfad lauern immer noch Gefahren: Ich darf um Gottes willen nicht leichtsinnig werden! Die Angst bricht immer wieder aufs Neue in die Seelenruhe ein. Auch muß ich auf die Markierungspunkte aufpassen, damit ich die Führung nicht verliere.

Werde ich noch wissen, wer ich bin, wenn ich bei mir selbst angekommen bin? Kann ich das Gleichgewicht halten?
"

 

Oben ein Berghotel ?

 

Nein, Soldaten nehmen mich freundlich in Empfang. Hier war das Militär ein ausgezeichneter Gastgeber

 

 

Nebel über dem Blidinje-See

 

"Am Abend nächtige ich hinter der orthodoxen Kirche von Memici an der Straße M-4 zwischen Tuzla und Zvornik am Rande der Republika Srpska. Bin wieder zum Christentum zurückgekehrt, denke ich mir, da kann mir nichts passieren. Die Kirche ist hell angestrahlt, der Platz dahinter schön mit Kies belegt, ein feiner Platz für die Nacht. Verspricht absolut ruhig und sicher zu sein. Einzig die auf die beiden ungleich hohen, modern-byzantinischen Kirchtürme gerichteten Strahler stören.

Schon schlafe ich, da weckt mich ein noch viel hellerer Strahler. Grell bin ich ins Visier genommen. Polizei verlangt, daß ich herauskomme. 'Passport!' kommandiert der eine. 'Kuda?' Was ein Glück, daß ich diese Art Konversation auf Russisch beherrsche. Wohin also? Was? Kasachstan? Er hat ein kasachisches Visum in meinem Paß entdeckt und läßt es seinen Compagnon begutachten. Außerdem ist mittlerweile klar geworden, daß ich aus 'Girmanija' bin; da werden sie schnell ganz höflich und lieb. Ich erkläre den beiden handfest aussehenden Beamten, daß ich mit 'moja maschina' unterwegs sei und einfach hier nur schlafen wolle: 'Ja ljublju spat' zdjes' – äta moj hotel'. Ganz einfach: Ich will hier schlafen, das ist mein Hotel. Die beiden geben kein Pardon. 'Zdjes' nix schpat' bescheiden sie kühl; 'schpat na parkingje!' Hier gibt’s nichts zu schlafen, ich soll gefälligst auf einen Parkplatz ausweichen.

Schweren Herzens setze ich mich im Schlafanzug hinter das Steuer, erhalte meinen Paß zurück, zünde den Motor und fahre in die Nacht hinein ...


In den Cvrsnica-Bergen und am Plocno: https://www.youtube.com/watch?v=om_LHf88Zco


 

 

 

 

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