Finnland auf Schwedisch: Die Åland-Inseln – Orrdalsklint
Schwedischsprachige autonome Inselgruppe in der Ostsee
Der Turm auf dem Orrdalsklint
Auszug:
„Der Weg, der so vielversprechend begann, degeneriert bald zu einem Pfad im Unterholz, und Farn und ist auch da bald nicht mehr zu erkennen. Umgestürzte Bäume versperren das weitere Vordringen. Flache Felskuppen sind zu übersteigen. Soll ich geradewegs nach Gutdünken mir meinen eigenen Weg durch den Wald bahnen?
Jetzt folgt der alpine Teil. Links hoch steigt eine schön gestufte Felswand. Hätte ich doch nicht nur Sandalen an! Prompt reiße ich mir mit einem trockenen Zweig das linke Schienbein blutig. Der Heidekraut-, Heidelbeer- und Flechtenboden trägt gut, und so erklettere ich Stufe um Stufe – oben signalisiert der durch die Bäume scheinende Himmel das baldige Ende der Tour. Zwei kritische Steilstufen nehme ich vorsichtig, ziehe mich hoch an winzigen Griffen im Granit. Als Glücksomen finde ich im Moos eine alte estnische 50-Senti-Münze zusammen mit 10 Euro-Cent, Zeichen dafür, daß meine wilde Route nicht ganz unpopulär ist!
Hinter der Kante wird der Fels flacher, und über die letzten Kuppen strebe ich dem Gipfel zu, hinter mir schon die so gerühmte Aussicht auf das Meer. Plötzlich höre ich Stimmen und über den flachen, in der Eiszeit blankgehobelten Gletscherschliff kommt mir eine Rentnergruppe entgegen; sie folgen einem weißen Strich als Markierung! 40 Minuten nach meinem Start vom Parkplatz erreiche ich den Gipfel mit seinem hölzernen Aussichtstürmchen. 40 interessante Bergsteigerminuten – danke, Orrdalsklint! Du hast Dein Äußerstes gegeben“.
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